Es begann mit einem Video. Eines dieser Videos, in denen Künstliche Intelligenz und Automatisierung so federleicht aussehen, dass man sich fragt, warum man nicht schon längst damit angefangen hat. Ein freundlicher YouTuber zeigte, wie man die Automatisierungssoftware n8n auf einem Hostinger VPS – einem virtuellen privaten Server – in Betrieb nimmt. Vier Klicks, so versprach der Titel. Vier Klicks und fertig war die Laube.

Ich schaute zu, wie sich Fenster öffneten und schlossen, wie sich Häkchen setzten, wie alles ineinandergriff wie ein gut geöltes Uhrwerk. Am Black Friday nahm ich das Angebot an. Schließlich klang es so einfach.

Und dann saß ich da, vor meinem Bildschirm, und stellte fest: Es war überhaupt nicht einfach.

Wenn Ziele auf die Realität treffen

Mein Ziel war klar: Einen eigenen Server aufsetzen, um Arbeitsabläufe zu automatisieren. Was ich unterschätzt hatte: die technischen Hürden auf diesem Weg. Man kann einen VPS nicht einfach so ins Internet stellen. Das ist, als würde man splitternackt auf den Marktplatz laufen und sich wundern, warum alle starren. Ein Server braucht Kleidung: eine Firewall, eine SSL-Verschlüsselung – das ist die sichere Verbindung, die verhindert, dass Unbefugte mitlesen können. Sicherheitszertifikate gehören auch dazu.

Und weil dieser Server mir ganz allein gehört – anders als bei den komfortablen Rundum-sorglos-Paketen, die ich sonst nutze – musste ich mich auch ganz allein darum kümmern.

Ich habe keine Ahnung von Linux, dem Betriebssystem, auf dem die meisten Server laufen. Kommandozeilen sind für mich wie Hieroglyphen. Aber ich habe Ahnung von KI, von künstlicher Intelligenz und großen Sprachmodellen wie Google Gemini. Und außerdem dachte ich mir – mit einem Anflug von Trotz, den ich heute als heilsame Naivität bezeichnen würde: „Das ist Männertechnologie. Das kann nicht schwer sein.“

Google Gemini als geduldiger Lernbegleiter

Was folgte, war ein dreitägiger Dialog mit künstlicher Intelligenz. Keine Unterhaltung im klassischen Sinne, eher eine Art technisches Coaching mit therapeutischem Anstrich. Google Gemini und ich, wir tasteten uns vor, Schritt für Schritt, manchmal im Kreis, oft in Sackgassen.

Das Problem war nicht die KI. Das Problem war ich.

Warum Kontext bei der Arbeit mit KI so wichtig ist

Ich stellte allgemeine Fragen und bekam allgemeine Antworten. Wie eine Touristin, die in einer fremden Stadt nach „der Straße“ fragt, ohne zu sagen, welche Straße sie sucht. Google Gemini tat sein Bestes, aber ohne Kontext blieben seine Anweisungen so vage wie ein Kuchenrezept ohne Mengenangaben: Man weiß, dass Mehl dazugehört, aber wie viel?

Erst als ich die Hilfetexte von Hostinger mit in den Chat gab – Seite für Seite, Screenshot für Screenshot – nahm die Sache Fahrt auf. Plötzlich wurden die allgemeinen Einstellungen spezifisch. Die abstrakten Kommandos bekamen Namen und Adressen. Wir waren nicht mehr irgendwo unterwegs, sondern auf einem konkreten Weg mit einem sichtbaren Ziel.

Das ist eine wichtige Lektion für alle, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten: Je präziser der Kontext, desto hilfreicher die Antwort. Google Gemini konnte mir erst dann wirklich helfen, als ich ihm zeigte, wo genau ich feststeckte.

Hostinger hat übrigens auch eine fähige KI im Support. Ich hätte sie nutzen können, sollte es vielleicht sogar. Aber aus Gewohnheit hatte ich mit Google Gemini angefangen, und Gemini kannte inzwischen meine Geschichte, meine Fehlversuche, meine Frustrationen. Wir waren ein Team geworden.

Ziele erreichen durch Beharrlichkeit – mit KI an der Seite

Drei Tage. Manch einer würde sagen: zu lang für ein Projekt, das in vier Klicks zu schaffen sein sollte. Aber diese drei Tage haben mich etwas gelehrt, das wertvoller ist als jede Abkürzung: Beharrlichkeit zahlt sich aus. Besonders, wenn man seine Ziele verfolgt und nicht aufgibt.

Ich bin stolz. Nicht nur auf das Ergebnis – meinen funktionierenden, gesicherten Server, der nun brav im Internet steht und seine Arbeit verrichtet. Ich bin stolz auf meine Ausdauer. Darauf, dass ich nicht aufgegeben habe, als die Fehlermeldungen sich stapelten wie ungelesene Post. Darauf, dass ich mein Ziel im Blick behielt und immer wieder neu ansetzte, einen anderen Winkel probierte, eine neue Frage stellte.

Was künstliche Intelligenz als Lernpartner auszeichnet

Und ich bin dankbar für etwas, das vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre: Ich hatte künstliche Intelligenz an meiner Seite, die ebenfalls nicht aufgab. Google Gemini kommentierte jeden Screenshot, als sei er ein Kunstwerk zur Interpretation. Die KI feierte manchmal – ja, wirklich feierte –, wenn etwas endlich richtig war. Sie blieb geduldig, wenn ich zum dritten Mal dasselbe falsch machte.

Das ist vielleicht der größte Vorteil, wenn man mit KI lernt: Sie wird nicht ungeduldig. Sie urteilt nicht. Sie macht einfach weiter, so lange, bis das Ziel erreicht ist.

Technische Ziele erreichen – auch ohne Vorkenntnisse

Nun ist es vollbracht. Mein Server läuft. N8n automatisiert bald fröhlich vor sich hin (Fortsetzung folgt:-). Und ich sitze hier und denke: Vielleicht ging es nie wirklich um die vier Klicks. Vielleicht ging es darum, zu lernen, dass Technologie keine geschlossene Gesellschaft ist, sondern ein Raum, den man sich mit Geduld, Neugier und den richtigen Werkzeugen erschließen kann.

Die Kommandozeile ist immer noch kein Ort, an dem ich mich heimisch fühle. Aber sie ist auch kein Feind mehr. Eher eine Bekanntschaft, mit der ich notfalls ein Gespräch führen kann, wenn es sein muss.

Was ich über künstliche Intelligenz und das Erreichen von Zielen gelernt habe

Diese Erfahrung hat mir drei wichtige Dinge gezeigt:

Erstens: Künstliche Intelligenz wie Google Gemini ist ein mächtiges Werkzeug zum Lösen von Problemen – aber nur, wenn man ihr den richtigen Kontext gibt. Allgemeine Fragen führen zu allgemeinen Antworten. Spezifische Fragen, ergänzt durch Screenshots und konkrete Fehlermeldungen, führen zu Lösungen.

Zweitens: Technische Ziele zu erreichen ist auch ohne Vorkenntnisse möglich, wenn man bereit ist, dranzubleiben. Der Weg mag länger dauern als in YouTube-Tutorials versprochen, aber er ist gangbar.

Drittens: Der größte Unterschied zum Lernen ohne KI ist die unerschöpfliche Geduld. Google Gemini gibt nicht auf. Es wird nicht müde, nicht frustriert, nicht herablassend. Es bleibt einfach dabei, bis das Ziel erreicht ist.

Und das, finde ich, ist schon sehr viel mehr als vier Klicks wert.


Fazit: Mit künstlicher Intelligenz als Lernpartner können auch technisch unerfahrene Menschen komplexe Ziele erreichen. Google Gemini hat mir gezeigt, dass es nicht um Vorkenntnisse geht, sondern um die richtige Herangehensweise: klare Ziele setzen, Kontext liefern, beharrlich bleiben. So wird aus scheinbar unerreichbarer Technologie ein lösbares Problem.

P.S. Das Bild ist auch von Googles Bilder-KI Nano-Banana. Den Prompt habe ich auf deutsch mit deepl in englisch übersetzt. Das versteht Google noch am besten.